Norahs drei bestimmende Qualitäten sind wohl ihr bemerkenswerter Mut, die Führung einer leichten mechanisierten Brigade und ihre Identität als eine der wenigen, wirklich außergewöhnlichen Anführerinnen der Allianz der Morgenröte.
Norah und ihre Brigade dringen zur Durchführung von Aufklärungsmissionen, Angriffen und Rettungsaktionen oft pfeilschnell tief in Feindesgebiet vor. Das Zusammenwirken von Norahs taktischer Brillanz, ihrem Timing auf dem Schlachtfeld und ihre Waffenkenntnis machen sie zu einem absoluten Alptraum für Phaethon.
Norahs außergewöhnliche Gelassenheit unter Druck und ihr entschlossenes Auftreten beeindrucken selbst die erfahrensten Soldaten – selbst bei nahezu aussichtslosen Chancenverhältnissen. Das einzige, was Norahs Entschlossenheit beeinträchtigen kann, ist wohl die Sorge um die Sicherheit ihrer jüngeren Schwester Gwen.
Norah war zwar an der Akademie im selben Ausbildungsjahrgang wie Bahiti, aber die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Im Gegensatz zu Bahiti ist Norah eine meisterhafte Befehlshaberin und Taktikerin auf dem Schlachtfeld, und hat seit dem tragischen Schicksal ihres Vaters, eines Wissenschaftlers, wenig Interesse an allem, was nichts mit den Feinheiten des Kampfes zu tun hat. Norah ist zu der festen Überzeugung gelangt, dass kein noch so umfangreiches Wissen Ersatz dafür ist, worauf es wirklich ankommt: der Schutz derer, die ihr wichtig sind.
Norah war noch ein Kind, als sie mitansehen musste, wie Phaethons Kolonnen auf das Labor ihres Vaters vorrückten.
Weder die Brillanz ihres Vaters, noch sein riesiger Wissensschatz konnten ihn vor dem folgenden, schrecklichen Schicksal retten. Während ihre kleine Schwester Gwen in Windeln lag, stand Norah entschlossen an der Seite ihres Vaters und nahm sein Testament und die Fluchtanweisungen entgegen. Schweren Herzens trug Norah Gwen zum dampfbetriebenen Schlitten ihres Vaters und entkam dank ihrer sorgfältig erworbenen, exzellenten Fahrkünste.
Irgendwann hielt sie an und blickte zum Labor zurück. Aufsteigender Rauch war jedoch alles, was sie sehen konnte.
Norah und ihre Schwester wurden von den Kollegen ihres Vaters von der Allianz der Morgenröte gerettet. Dieses Aufeinandertreffen entfachte in Norah einen brennenden Hass auf Phaethon, eine unerschütterliche Hingabe an ihre jüngere Schwester und den Trainingseifer für den Weg des in Norah innewohnenden Kriegers und Soldaten.
Norahs jüngere Schwester entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Art Schwachstelle in Norahs hartem Leben – oder vielleicht zu Norahs einziger Schwachstelle. Gwen zeigte ganz im Gegensatz zu Norah ein außerordentliches Talent als Erfinderin, was für Norah eine Herausforderung bedeutete, die es lieber gesehen hätte, wenn sich Gwen mehr auf allgemeine Kampffähigkeiten konzentriert hätte. Allerdings konnte Norah sich nicht dazu durchringen, Gwens Sparring-Partner zu werden, nicht einmal in einer kontrollierten Umgebung – der Gedanke eines Unfalls und von erneutem Kummer wog zu schwer. Inzwischen hat Norah jedoch Gwens Einfallsreichtum auf dem Schlachtfeld zu schätzen gelernt, vor allem bei der Rettung von Kameraden. Und schließlich fand sich Norah allmählich mit der Tatsache ab, dass Gwen solide und selbstständig auf eigenen Beinen stand.