Fabian hatte bereits als junger Ingenieur in der großen kaiserlichen Gießerei seine Berufung gefunden. Obwohl das alte Solaris-Imperium korrupt und dekadent war, konnten Fabians Ausbilder dennoch über das außergewöhnliche Talent des jungen Mannes für angewandte Wissenschaft staunen.
Als Hitzkopf folgte Fabian den Spuren seiner Klassenkameraden zu den Rebellen, als die Tyrannei des Adels nicht mehr zu ignorieren war. Hier kehrten die vom Imperium geförderten Talente dank des immer bekannter werdenden „Meisters der Waffen“ Fabian mit verheerender Wirksamkeit zu ihnen zurück. Die meist älteren Anhänger des Imperiums waren der Feuerkraft, die der junge Emporkömmling auf das Schlachtfeld brachte, hoffnungslos unterlegen – vor allem, wenn er sie selbst testete.
Nachdem er mehr als seinen Teil dazu beigetragen hatte, das alte Imperium unter dem gemeinsamen Gewicht der Wut der Bauern zu Fall zu bringen, hätte Fabian von der neuen Regierung praktisch alles verlangen können. Stattdessen verließ er die Rebellen auf dem Höhepunkt seines Ruhmes, um mit seiner neuen Familie ein viel ruhigeres, einfacheres Leben zu beginnen.
Monate vergingen, dann Jahre, dann verflog ein Jahrzehnt in Fabians glücklichem Familienleben in ihrer kalten neuen Welt. Und dann kam die Katastrophe! Ein plötzlicher Sturm vernichtete mehr als die Hälfte der Einwohner von Fabians Stadt, darunter auch seine geliebte Frau und seine Kinder. Für Fabian gab es kein größeres Leid als dieses. Inmitten seiner rasenden Verzweiflung stürzte sich Fabian wie ein Verrückter in seine Arbeit: Er wollte die Überlebenden mit seinen neuen Erfindungen vor weiteren solchen Katastrophen schützen. Die Bestellungen der Kunden begannen zu strömen. Sein Können führte zum Erfolg. Der Erfolg zog Aufmerksamkeit auf sich. Die Aufmerksamkeit zog Fabians bisher reichsten Kunden an, einen alten Herzog aus dem Solaris-Imperium, der inzwischen ein mächtiger Gouverneur geworden war.
Fabians neuer Kunde schien über unbegrenzte finanzielle Mittel und entsprechende Ambitionen zu verfügen: Er hatte die Idee einer Festung auf Rädern. Eine Festung, die Überlebende sicher durch jede Art von Sturm oder Gefahr transportieren konnte! Wie der Gouverneur Fabian oft in Erinnerung rief, war nur er in der Lage, ein solch lebensrettendes Wunderwerk zu erschaffen.
Dies war Fabians größtes Projekt. Es dauerte nur einige Jahre und die Erfindung mehrerer neuer Technologien, bis der großartige „Typhon-Panzer“ fertiggestellt war. Obwohl er als Panzer bezeichnet wurde, könnte man ihn treffender als Festung auf Ketten beschreiben. Die Lehrer der kaiserlichen Gießerei hätten bei Anblick eines solchen mechanischen Meisterwerks vor Begeisterung geweint.
Kaum hatte Fabian seinen Typhon dem Herzog übergeben, entdeckte er die schreckliche Wahrheit: Er war kein Gouverneur der Siedlung, sondern ein hochrangiger Offizier in Phaethons tyrannischer Armee. Und was er übergeben hatte, waren die Schlüssel zur Zerstörung jeder Siedlung in der Tundra, eine Wunderwaffe, die Phaethon in einen unzerstörbaren Wirbelwind des Leidens verwandeln würde. Fabian hatte einen schrecklichen Fehler begangen. Hatte er den Rebellen etwa dabei geholfen, ein Imperium zu stürzen, nur um Jahrzehnte später die Vorherrschaft ihrer bösen Verwandten zu festigen?
Das war Grund genug für Fabian, sich in die Entwicklung neuer und mächtigerer Waffen zu stürzen, die im Gegensatz zum Typhon weniger zu großflächigem Tod und Zerstörung fähig sind. Zu seinen neuesten Leidenschaftsprojekten gehören panzerbrechende Artillerie und Bomben aller Art. Denn Fabian hat geschworen, seinen letzten und größten Fehler wiedergutzumachen. Doch manche mögen sagen, dass er eigentlich einen mutigen und gerechten Anführer braucht, der bereit ist, mit diesem seltsamen Erfinder zusammenzuarbeiten.